
Der Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung liegt in der Zielsetzung, der Zielgruppe und der Formate. Während Fortbildung darauf abzielt, vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten zu aktualisieren und zu vertiefen, zielt Weiterbildung darauf ab, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben.
Die Begriffe „Fortbildung“ und „Weiterbildung“ werden im Alltag häufig synonym verwendet. Im beruflichen Kontext gibt es jedoch wichtige Unterschiede. In diesem Glossar-Eintrag erklären wir, was Fortbildung und Weiterbildung genau bedeuten, worin sie sich unterscheiden und welche Rolle digitale Fort- und Weiterbildung – insbesondere in der Verwaltung – in der Digitalisierung spielt.
Fortbildung bezeichnet die Auffrischung, Aktualisierung und Vertiefung bereits vorhandener beruflicher Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie richtet sich an Personen, die bereits in einem Beruf tätig sind, und hilft dabei, die bestehenden Aufgaben weiterhin kompetent zu erfüllen – insbesondere dann, wenn sich Anforderungen, Technologien oder rechtliche Rahmenbedingungen ändern.
Typische Ziele einer Fortbildung sind zum Beispiel:
Fortbildungen sind in der Regel:
In der öffentlichen Verwaltung ist Fortbildung besonders essenziell, um zu sichern, dass Mitarbeitende stets auf dem neuesten Stand der Gesetze, Vorschriften und Verwaltungsprozesse sind. Zu typischen Themen gehören unter anderem:
Je stärker die digitale Transformation in Verwaltungen voranschreitet, desto wichtiger wird eine systematische Fortbildungsstrategie – häufig auch in Form von E-Learning oder Blended-Learning-Konzepten.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung verändert sich nahezu jede Branche. Fortbildung im Bereich Digitalisierung hilft Mitarbeitenden dabei, neue Technologien sicher anzuwenden und digitale Prozesse aktiv mitzugestalten. Dazu zählen u. a. Themen wie:
Fortbildungen im Bereich Digitalisierung können in Form von Präsenzseminaren, Workshops oder Online-Kursen stattfinden. Digitale Formate wie Webinare oder Selbstlernkurse ermöglichen es, Inhalte flexibel, orts- und zeitunabhängig zu bearbeiten.
Weiterbildung bezeichnet den Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten, die über das bisherige Wissen und Tätigkeitsfeld hinausgehen. Sie erweitert den beruflichen Handlungsspielraum und kann sowohl der Karriereentwicklung als auch der beruflichen Neuorientierung dienen.
Im Unterschied zur Fortbildung muss eine Weiterbildung nicht zwingend direkt mit dem aktuellen Job zusammenhängen. Sie kann:
Weiterbildungen sind häufig:
Weiterbildungen können in verschiedenen Formaten stattfinden, unter anderem:
Die berufliche Weiterbildung ist besonders wertvoll für Berufstätige, die ihre Karriere aktiv gestalten möchten. Ziele können sein:
Beispiel: Eine Person arbeitet bisher in der Finanzbuchhaltung und absolviert eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin bzw. zum Bilanzbuchhalter, um komplexere Aufgaben zu übernehmen und beruflich aufzusteigen.
Digitale Weiterbildung bietet flexible und leicht zugängliche Möglichkeiten, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. Typische Formate sind:
Digitale Weiterbildung kann u. a. Themen wie Programmierung, digitale Marketingstrategien, Projektmanagement, agiles Arbeiten oder Data Science abdecken. Besonders attraktiv ist sie, weil Inhalte zeit- und ortsunabhängig bearbeitet und leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können.
Der Hauptunterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung liegt in der Zielsetzung, dem Bezug zum aktuellen Beruf, der Dauer und den Formaten. Während die Fortbildung die Vertiefung bereits vorhandener beruflicher Kenntnisse anstrebt, ermöglicht die Weiterbildung die Aneignung neuer Qualifikationen, die auch in anderen Berufsgebieten oder höheren Positionen eingesetzt werden können.
Ob eine Fortbildung oder eine Weiterbildung sinnvoller ist, hängt von der individuellen Situation und dem beruflichen Ziel ab:
In vielen Karriereverläufen spielen beide Formen eine Rolle: Fortbildung sichert die Leistungsfähigkeit im aktuellen Job, Weiterbildung öffnet Türen für neue berufliche Wege.
Fortbildung und Weiterbildung sind zentrale Bausteine, um in der heutigen Arbeitswelt wettbewerbsfähig zu bleiben. Technologischer Wandel, neue gesetzliche Anforderungen und veränderte Erwartungen von Bürger:innen oder Kund:innen machen lebenslanges Lernen unverzichtbar.
Digitale Fort- und Weiterbildung bietet dabei besondere Vorteile:
Besonders in der öffentlichen Verwaltung spielen digitale Lernangebote eine immer wichtigere Rolle, um Mitarbeitende kontinuierlich zu qualifizieren – von der Einführung neuer Fachverfahren bis hin zu Querschnittsthemen wie Datenschutz, Informationssicherheit oder Serviceorientierung.
Weder Fortbildung noch Weiterbildung ist per se „besser“. Entscheidend ist, welches Ziel du verfolgst: Möchtest du deine aktuelle Tätigkeit besser ausüben, ist eine Fortbildung sinnvoll. Möchtest du neue Aufgaben übernehmen, aufsteigen oder den Beruf wechseln, ist eine Weiterbildung meist die passende Wahl.
Ob und in welchem Umfang der Arbeitgeber Fort- oder Weiterbildungen finanziert, hängt von betrieblichen Regelungen und individuellen Vereinbarungen ab. Verpflichtet der Arbeitgeber zur Teilnahme, übernimmt er in der Regel auch die Kosten und stellt Mitarbeitende währenddessen frei. Für selbstinitiierte Weiterbildungen können staatliche Förderprogramme (z. B. Bildungsgutscheine, Aufstiegs-BAföG) eine Rolle spielen.
Ob Weiterbildungszeit als Arbeitszeit gilt, hängt davon ab, wer die Weiterbildung initiiert und ob eine Verpflichtung besteht. Findet eine vom Arbeitgeber angeordnete Maßnahme während der regulären Arbeitszeit statt, wird sie in der Regel als Arbeitszeit gewertet. Freiwillige Weiterbildungen in der Freizeit gelten meist nicht als Arbeitszeit.
Nein. Auch kürzere, in sich abgeschlossene Zertifikatskurse oder Online-Programme sind Weiterbildungen, sofern sie neue Kompetenzen vermitteln, die über das bisherige Tätigkeitsfeld hinausgehen. Entscheidend ist das Lernziel, nicht allein die Dauer.
Fortbildung und Weiterbildung unterscheiden sich vor allem in Zielsetzung, Zielgruppe, Bezug zum aktuellen Beruf und Format. Während die Fortbildung vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten für den aktuellen Job vertieft und aktualisiert, vermittelt die Weiterbildung neue Kompetenzen, die den beruflichen Handlungsspielraum erweitern oder einen Berufswechsel ermöglichen.
Beide Bildungsformen sind essenziell, um die eigene berufliche Entwicklung zu fördern und in einer sich schnell wandelnden, digitalen Arbeitswelt langfristig erfolgreich zu sein. Besonders digitale Weiterbildung und Fortbildungen im Bereich Digitalisierung gewinnen zunehmend an Bedeutung und bieten flexible Möglichkeiten zur Qualifizierung – für Unternehmen, Verwaltungen und Mitarbeitende gleichermaßen.



