
Ein Kompetenzmodell ist ein strukturiertes Rahmenwerk, das die erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse, Verhaltensweisen und Eigenschaften beschreibt, die eine Person benötigt, um erfolgreich in einem bestimmten Bereich oder einer bestimmten Rolle zu agieren. Es dient als Leitfaden für die Identifizierung und Bewertung von Kompetenzen sowie zur Entwicklung und Bewertung von Mitarbeitern und Lernenden. Kompetenzmodelle werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, einschließlich der Personalentwicklung, Berufsausbildung, Karriereplanung und Leistungsbeurteilung.
Kurze Definition: Ein Kompetenzmodell ist ein strukturiertes Rahmenwerk, das die Fähigkeiten, Kenntnisse, Verhaltensweisen und Einstellungen beschreibt, die Personen benötigen, um in einer bestimmten Rolle, Funktion oder Organisation erfolgreich zu sein. Es dient als Grundlage, um Kompetenzen systematisch zu erfassen, zu bewerten und gezielt weiterzuentwickeln.
Kompetenzmodelle werden vor allem im Personal- und Talentmanagement eingesetzt. Sie schaffen Transparenz darüber, welche Kompetenzen vorhanden sind, welche fehlen und wie sich Mitarbeitende oder Lernende zielgerichtet entwickeln können.
Damit ein Kompetenzmodell sinnvoll genutzt werden kann, ist eine klare Definition von Kompetenz wichtig:
Kompetenz beschreibt die Fähigkeit einer Person, Wissen, Erfahrungen und persönliche Eigenschaften so einzusetzen, dass Aufgaben und Herausforderungen in konkreten Situationen eigenverantwortlich und erfolgreich bewältigt werden können. Kompetenzen umfassen dabei immer eine Kombination aus Fachwissen (Hard Skills) und überfachlichen Fähigkeiten (Soft Skills).
In der Kompetenzforschung haben sich vier zentrale Kompetenzbereiche etabliert, die in vielen Kompetenzmodellen wiederkehren:
Ein gutes Kompetenzmodell macht transparent, welche konkreten Ausprägungen dieser Kompetenzbereiche für eine bestimmte Rolle oder Organisation besonders relevant sind.
Ein Kompetenzmodell übernimmt im Unternehmen mehrere zentrale Funktionen:
Kompetenzmodellen kommt in Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Berufsbildung eine zentrale Rolle zu. Typische Anwendungsbereiche sind:
Insgesamt sind Kompetenzmodelle ein zentrales Instrument, um die individuelle und organisatorische Leistungsfähigkeit nachhaltig zu steigern und fundierte Personal- und Bildungsentscheidungen zu treffen.
Es existieren unterschiedliche Arten von Kompetenzmodellen, die je nach Zielsetzung und Kontext variieren können:
In der Praxis werden diese Ausprägungen häufig kombiniert: Ein übergreifendes Unternehmenskompetenzmodell wird mit rollenbezogenen Modellen und spezifischen Fachkompetenzen verknüpft.
Die folgenden Beispiele zeigen, wie Kompetenzmodelle in unterschiedlichen Branchen eingesetzt werden können:
Eine große Gesundheitsorganisation nutzt ein Kompetenzmodell, um die Kompetenzen von Pflegepersonal zu bewerten und gezielt weiterzuentwickeln. Das Modell umfasst u. a.:
Das Kompetenzmodell dient als Grundlage für Stellenbeschreibungen, Auswahlkriterien, Leistungsbeurteilungen und Weiterbildungsprogramme des Pflegepersonals.
Ein Softwareunternehmen verwendet ein Kompetenzmodell, um die Kompetenzen seiner Entwickler*innen transparent zu machen und gezielt zu fördern. Das Modell enthält u. a.:
Auf Basis des Kompetenzmodells werden Skill Profile für verschiedene Entwickler-Rollen erstellt und gezielte Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten definiert. So wird sichergestellt, dass die Kompetenzen der Mitarbeitenden mit den technologischen Entwicklungen und Unternehmenszielen Schritt halten.
Weitere Einblicke in aktuelle und zukünftige Skill-Trends finden Sie im Skill Insights Report.
Die konkrete Ausgestaltung eines Kompetenzmodells kann je nach Organisation variieren. Häufig hat sich jedoch ein Vorgehen in mehreren Schritten bewährt:
Ein gut durchdachtes Kompetenzmodell bietet Unternehmen, Führungskräften und Mitarbeitenden vielfältige Vorteile:
Ein Kompetenzmodell dient dazu, Kompetenzanforderungen transparent zu machen, vorhandene Kompetenzen zu erfassen und systematisch weiterzuentwickeln. Es unterstützt die Ausrichtung der Belegschaft an Strategie, Kultur und zukünftigen Anforderungen.
Je nach Rolle können unterschiedliche Kompetenzen im Fokus stehen. Häufig werden jedoch Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Fachkompetenz und Methodenkompetenz als übergeordnete Bereiche genutzt, die dann um spezifische Kompetenzen für eine Organisation oder Rolle ergänzt werden.
Stellenbeschreibungen fassen Aufgaben und Verantwortlichkeiten einer Position eher allgemein zusammen. Ein Kompetenzmodell beschreibt detailliert die Kompetenzen (Hard und Soft Skills), die für die erfolgreiche Ausübung dieser Rolle notwendig sind – häufig mit Blick auf aktuelle und zukünftige Anforderungen.
Ein Kompetenzmodell ist ein zentrales Instrument für moderne, skillbasierte Organisationen. Es macht Erwartungen an Rollen transparent, unterstützt bei der Identifikation von Talent- und Lernpotenzialen und schafft eine fundierte Grundlage für Recruiting, Personalentwicklung und strategische Planung. Richtig eingesetzt, trägt es wesentlich dazu bei, Mitarbeitende und Organisationen zukunftsfähig aufzustellen.


