Was ist ein Human Resource Management System (HRMS)?

Definition

Ein Human Resource Management System (HRMS) ist ein ganzheitliches, meist Cloud-basiertes Personalmanagementsystem. Es bündelt zentrale HR-Prozesse wie Stammdatenverwaltung, Recruiting, Onboarding, Zeit- und Abwesenheitsmanagement, Payroll, Leistungs- und Talentmanagement, Lernen & Entwicklung sowie Reporting auf einer digitalen Plattform. Das HRMS vernetzt HR, Führungskräfte und Mitarbeitende, automatisiert wiederkehrende Aufgaben, stellt eine zentrale Datenbasis bereit und unterstützt datenbasierte Entscheidungen – häufig auch mobil nutzbar.

Was ist ein Human Resource Management System (HRMS)?

Definition: Ein Human Resource Management System (HRMS) – auch als Personalmanagementsystem, Personalverwaltungssystem oder HR-Management-System bezeichnet – ist eine integrierte HR-Software, mit der Unternehmen ihre Personalprozesse digital verwalten, steuern und optimieren. Es dient als zentrale Plattform, auf der alle relevanten Personaldaten zusammenlaufen, und vernetzt Mitarbeitende, Führungskräfte und die HR-Abteilung.

Über ein HRMS lassen sich typische Aufgaben der Personalverwaltung abbilden und automatisieren – von der Verwaltung von Mitarbeiterstammdaten über Recruiting, Onboarding, Zeit- und Abwesenheitserfassung, Lohn- und Gehaltsabrechnung bis hin zu Performance-, Talent- und Lernmanagement. Moderne Lösungen arbeiten meist Cloud-basiert, sind mobil zugänglich und bieten Self-Service-Funktionen, sodass HR-Services für alle Beteiligten einfacher, schneller und transparenter werden.

Typische HRMS-Funktionen im Überblick

Ein zeitgemäßes HRMS bündelt die wichtigsten Kernfunktionen des Personalwesens in einem digitalen „HR-Cockpit“. Typischerweise gehören dazu:

  • Zentrale Verwaltung von Personaldaten und Organisationsstrukturen
  • Recruiting, Onboarding und Offboarding
  • Arbeitszeit-, Anwesenheits- und Abwesenheitserfassung
  • Lohn- und Gehaltsabrechnung (Payroll) inkl. Boni und Benefits
  • Leistungs-, Feedback- und Talentmanagement
  • Schulungsmanagement, Lernen & Entwicklung
  • Self-Service-Portale für Mitarbeitende und Führungskräfte
  • Reporting, HR-Analytics und Dashboards
  • Integration mit anderen Unternehmenssystemen sowie Datensicherheit & Compliance

Abgrenzung: HRMS, HRIS, HCM und HXM

Bei der Suche nach HR-Software tauchen neben HRMS häufig die Begriffe HRIS, HCM oder HXM auf. Die Bezeichnungen werden im Alltag teilweise synonym verwendet, beschreiben aber unterschiedliche Schwerpunkte. Wer ein HRMS auswählt oder vergleicht, sollte diese Unterschiede kennen, um das passende System für die eigenen Anforderungen zu finden.

HRIS (Human Resources Information System)

Ein Human Resources Information System, auf Deutsch Personalinformationssystem, fokussiert vor allem auf das Sammeln, Verwalten und Strukturieren von Personaldaten. Typische Bereiche sind:

  • Verwaltung von Mitarbeiterstammdaten und Organisationsstrukturen
  • Dokumentation von Verträgen, Richtlinien und Unternehmensregeln
  • Unterstützung bei Recruiting, Abwesenheitsverwaltung und Sozialleistungen
  • Grundlegende Auswertungen und Berichtswesen – inklusive Unterstützung bei Rechenschaftspflichten und rechtlichen Anforderungen

HCM (Human Capital Management)

Human Capital Management geht über reine Datenverwaltung hinaus und betrachtet das gesamte Humankapital eines Unternehmens strategisch. HCM-Lösungen decken in der Regel den vollständigen Mitarbeitendenlebenszyklus ab, zum Beispiel:

  • Anwerbung und Einstellung
  • Onboarding
  • Leistungsbeurteilung und Zielvereinbarung
  • Vergütungs- und Gehaltsplanung
  • Weiterentwicklung, Karriereplanung und Nachfolgeplanung
  • Offboarding

HXM (Human Experience Management)

Human Experience Management rückt die Erfahrung der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt. HXM betrachtet alle HR-Prozesse aus der Perspektive der Mitarbeitenden und legt besonderen Wert auf:

  • Personalisierte Lern- und Entwicklungspfade
  • Mitarbeiterbindung und -motivation
  • Employee Experience über alle Touchpoints hinweg
  • Feedback-Schleifen und kontinuierliche Verbesserung

Wo ordnet sich das HRMS ein?

Ein HRMS kombiniert typischerweise die Funktionen eines HRIS und eines HCM und ergänzt sie um weitere Module. Es bietet sowohl eine solide Datenbasis als auch umfangreiche Funktionen für das operative und strategische Personalmanagement – inklusive moderner Mitarbeitertools, Self-Service-Funktionen und zunehmend KI-gestützter Analysen. In vielen Unternehmen bildet das HRMS damit das digitale Herzstück der HR-IT-Landschaft.

Wie haben sich HRMS-Systeme entwickelt?

Die ersten digitalen HR-Lösungen entstanden bereits in den 1970er-Jahren, vor allem im Bereich Lohn- und Gehaltsabrechnung. Lange Zeit wurden HR-Systeme überwiegend On-Premises betrieben, also lokal in der eigenen IT-Infrastruktur. Diese Lösungen waren oft:

  • technisch komplex und updateintensiv,
  • schwer mit anderen Systemen integrierbar,
  • wenig benutzerfreundlich für Mitarbeitende und Führungskräfte.

Mit dem Aufkommen von Cloud-Technologien haben sich HRMS-Systeme grundlegend verändert. Moderne, Cloud-basierte HRMS-Lösungen bieten heute:

  • regelmäßige, automatische Updates ohne großen IT-Aufwand,
  • bessere Skalierbarkeit und höhere Flexibilität,
  • ortsunabhängigen Zugriff (z. B. per Browser oder App),
  • erweiterte Möglichkeiten für Datenanalyse und Reporting,
  • zunehmend auch KI-gestützte Funktionen, z. B. für Skill-Analysen oder Talentprognosen.

Damit wird das HRMS vom reinen Verwaltungstool zum strategischen Instrument für modernes, datenbasiertes Personalmanagement.

Hauptfunktionen eines Human Resource Management Systems (HRMS)

Die genaue Ausgestaltung eines HRMS hängt von der jeweiligen Software und dem Einsatzszenario ab. Typischerweise umfasst ein Human Resource Management System jedoch die folgenden Funktionsbereiche:

1. Personalverwaltung und Organisationsmanagement

Personalverwaltung: Erfassung und Pflege von Mitarbeiterstammdaten, Beschäftigungsverhältnissen, Vertragsinformationen, Kontaktdaten und organisatorischen Zugehörigkeiten (Teams, Abteilungen, Standorte). Alle relevanten Unterlagen werden elektronisch gespeichert, was Transparenz und schnellen Informationszugriff ermöglicht.

Organisationsstrukturen: Abbildung von Hierarchien, Rollen, Stellenprofilen und Organigrammen zur transparenten Darstellung der Unternehmensstruktur. Ein HRMS unterstützt damit auch bei Rechenschaftspflichten und rechtlichen Anforderungen, da Zuständigkeiten und Berichtslinien nachvollziehbar dokumentiert sind.

2. Recruiting, Onboarding und Offboarding

Rekrutierung: Verwaltung des gesamten Recruiting-Prozesses – von der Erstellung und Veröffentlichung von Stellenanzeigen über die Bewerbungsverwaltung (oft inklusive Applicant Tracking System, ATS) bis hin zur Auswahl und Einstellung neuer Mitarbeitender. Standardisierte Workflows ermöglichen einen einheitlichen Auswahlprozess, auch über Standorte und Länder hinweg.

Onboarding: Unterstützung beim strukturierten Einstieg neuer Mitarbeitender, z. B. mit Checklisten, automatisierten Aufgaben, Zugriffsfreigaben und Schulungen. So werden Onboarding-Prozesse global standardisiert und gleichzeitig individuell gestaltet.

Offboarding: Geplante, regelkonforme Beendigung von Arbeitsverhältnissen inklusive Übergabeprozessen, Rückgabe von Arbeitsmitteln, Entzug von Zugriffsrechten und Dokumentation. Einheitliche Offboarding-Prozesse schaffen Klarheit und reduzieren Risiken.

3. Zeiterfassung, Anwesenheits- und Abwesenheitsmanagement

Zeiterfassung: Erfassung von Arbeitszeiten, Schichten und Projekten – manuell, per Terminal, App oder automatisiert – zur Unterstützung von Payroll, Controlling und Compliance.

Anwesenheits- und Abwesenheitsmanagement: Verwaltung von Urlaub, Krankheit, Elternzeit, Sabbaticals und weiteren Abwesenheiten. Genehmigungsprozesse werden digital abgebildet, was die Planung und Vertretungsregelung erleichtert und eine Echtzeitübersicht über den Personalbestand ermöglicht.

4. Lohn- und Gehaltsabrechnung (Payroll)

Payroll: Berechnung von Löhnen und Gehältern unter Berücksichtigung von Steuerkennziffern, Sozialabgaben, Abzügen, Zuschlägen und Benefits. Ein HRMS kann eine integrierte Payroll-Funktion enthalten oder sich nahtlos mit bestehenden Abrechnungssystemen verbinden.

Benefits und Vergütung: Verwaltung von Zusatzleistungen wie Boni, Aktienprogrammen, betrieblicher Altersvorsorge oder Versicherungen. Stammdaten wie Bankverbindungen und Steuerinformationen werden zentral gepflegt und bilden die Grundlage für eine korrekte, pünktliche Lohn- und Gehaltsabrechnung.

5. Leistungs- und Talentmanagement

Leistungsmanagement: Planung und Durchführung von Leistungsbeurteilungen, Zielvereinbarungen, regelmäßigen Mitarbeitergesprächen und Feedbackprozessen. Ergebnisse können mit Vergütung, Entwicklung und Karrierepfaden verknüpft und in Dashboards visualisiert werden.

Talentmanagement: Identifikation von Schlüsselpositionen und Talenten, Nachfolgeplanung, Potenzialanalysen, interne Mobilität und gezielte Förderprogramme – abgestützt auf valide Daten aus dem HRMS. Auch Disziplinarmaßnahmen und Entwicklungspläne lassen sich strukturiert abbilden und nachvollziehen.

6. Schulungsmanagement und Lernen & Entwicklung

Schulungsmanagement: Planung, Organisation und Verfolgung von Trainings, Kursen und Entwicklungsprogrammen. Unternehmen können Pflichtschulungen, Zertifizierungen und Weiterbildungen zentral steuern, deren Teilnahme nachverfolgen und Nachweise revisionssicher dokumentieren.

Lernen & Skills: In Kombination mit Learning-Plattformen wie edyoucated können individuelle Lernpfade, Skill-Profile und Kompetenzentwicklungen direkt mit HR-Daten verknüpft werden. So entsteht ein durchgängiger Blick auf Fähigkeiten, Lernfortschritte und Skill-Gaps – ein kombiniertes HR- und Skill-Cockpit.

7. Self-Service und Mitarbeitendenportal

Employee Self-Service (ESS): Mitarbeitende können z. B. persönliche Daten aktualisieren, Urlaubsanträge stellen, Dokumente herunterladen oder Schulungen buchen – ohne Umweg über HR. Das entlastet die Personalabteilung und verbessert das Mitarbeitererlebnis.

Manager Self-Service (MSS): Führungskräfte erhalten Zugriff auf Teamdaten, Abwesenheiten, Zielerreichung und Performance-Informationen und können Prozesse wie Genehmigungen, Feedbackgespräche oder Zielvereinbarungen digital steuern.

8. Berichterstattung, Analyse und HR-Analytics

Reporting: Ein HRMS generiert standardisierte und individuelle Berichte, z. B. zu Fluktuation, Headcount, Abwesenheiten, Schulungsquoten oder Recruiting-Kennzahlen. Diese Berichte können häufig direkt als Dashboard visualisiert werden.

Analytics: Erweiterte HR-Analysen und Dashboards ermöglichen es, Trends zu erkennen, Prognosen zu erstellen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen – etwa zur Personalplanung, Skill-Entwicklung oder Nachfolgeplanung.

9. Integration, Datensicherheit und Compliance

Integration: Moderne HRMS-Lösungen lassen sich mit anderen Unternehmenssystemen (z. B. ERP, Finanzbuchhaltung, Collaboration-Tools, Learning-Plattformen) verbinden, um Medienbrüche zu vermeiden und Datenkonsistenz sicherzustellen.

Datensicherheit und Datenschutz: Ein HRMS verarbeitet besonders schützenswerte personenbezogene Daten. Entsprechend wichtig sind rollenbasierte Zugriffsrechte, Verschlüsselung, Protokollierung und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. DSGVO). Viele Systeme unterstützen Unternehmen dabei, Sicherheits- und Compliance-Anforderungen über Checklisten, Prüfpfade und automatisierte Erinnerungen systematisch zu erfüllen.

Cloud-basiertes HRMS und mobile Nutzung

Die meisten modernen Human Resource Management Systeme werden als Cloud-Lösung bereitgestellt. Das bedeutet:

  • Updates, Wartung und Sicherheitspatches erfolgen automatisch durch den Anbieter.
  • Das System ist ortsunabhängig nutzbar – per Browser oder mobiler App.
  • Unternehmen können schneller skalieren, Standorte hinzufügen und internationale Anforderungen abbilden.
  • Mitarbeitende und Führungskräfte können HR-Services jederzeit und von überall nutzen (z. B. Urlaubsanträge, Gehaltsabrechnungen, Lerninhalte).

Cloud-basierte HRMS-Lösungen bilden damit die technische Grundlage für flexible, verteilte und hybride Arbeitsmodelle.

Vorteile eines HRMS (Human Resource Management Systems) für HR und Unternehmen

Ein gut eingeführtes HRMS bietet Vorteile für HR-Teams, Mitarbeitende, Führungskräfte und das gesamte Unternehmen:

  • Effizienzsteigerung: Automatisierte Workflows und digitale Prozesse reduzieren manuelle Tätigkeiten, Fehlerquoten und Durchlaufzeiten – z. B. bei Urlaubsanträgen, Vertragsänderungen oder Reporting.
  • Optimierung von Abläufen: Zentralisierte, standardisierte HR-Prozesse vermeiden Doppelarbeit, Medienbrüche und unnötige Prozessschritte – besonders in größeren oder internationalen Organisationen.
  • Kosteneffizienz: Straffere Prozesse, weniger manueller Aufwand und einheitliche Systeme senken operative Kosten und reduzieren den Bedarf an Insellösungen.
  • Verbesserte Datenqualität: Zentrale, konsistente Personaldaten bilden die Grundlage für verlässliche Analysen, Audits und Entscheidungen.
  • Compliance und Risikominimierung: HRMS-Lösungen unterstützen bei der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen, Dokumentationspflichten und interner Richtlinien – etwa durch standardisierte Prozesse, Erinnerungen und revisionssichere Ablage.
  • Datenbasierte Entscheidungsfindung: Echtzeitdaten, HR-Analytics und Dashboards ermöglichen fundierte Entscheidungen zur Personalplanung, Skill-Entwicklung und Leistungssteuerung.
  • Besseres Mitarbeitererlebnis: Intuitive Self-Service-Funktionen, transparente Informationen und einfache Prozesse steigern die Zufriedenheit und stärken die Bindung der Mitarbeitenden.
  • Strategische HR-Rolle: Durch die Entlastung von Routineaufgaben kann sich HR stärker auf strategische Themen wie Talententwicklung, Workforce-Planning und Kulturentwicklung konzentrieren.
  • Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit: Cloud-basierte HRMS-Lösungen wachsen mit dem Unternehmen mit und lassen sich flexibel an neue Anforderungen, Märkte und Standorte anpassen.
  • Stärkeres Employer Branding: Professionelle HR-Prozesse und ein zeitgemäßes Mitarbeitererlebnis wirken sich positiv auf die Wahrnehmung als Arbeitgeber aus.

Für wen eignet sich ein HRMS?

Ein HRMS lohnt sich für Unternehmen unterschiedlicher Größe – der konkrete Nutzen hängt jedoch von der Ausgangssituation und den Zielen ab:

  • Kleine und mittlere Unternehmen (KMU): profitieren von der Entlastung der HR-Administration, einheitlichen Prozessen, klaren Strukturen und der Möglichkeit, mit wachsender Unternehmensgröße nicht in Excel- und Tool-Silos zu enden. Bereits ab einer gewissen Mitarbeiterzahl kann ein HRMS dafür sorgen, dass Personalprozesse nicht zum Engpass werden.
  • Großunternehmen und Konzerne: benötigen ein skalierbares System, das internationale Standorte, komplexe Organisationsstrukturen, unterschiedliche Rechtsräume und umfangreiche Reporting- und Compliance-Anforderungen unterstützt. Ein HRMS hilft, globale Standards mit lokalen Besonderheiten zu verbinden.
  • Verteilte und hybride Organisationen: mit Remote- oder Hybrid-Work-Modellen profitieren besonders von Cloud-basierten HRMS-Lösungen, die ortsunabhängige Zusammenarbeit, transparente Kommunikation und Self-Service-Zugriffe ermöglichen.
  • Stark regulierte Branchen: etwa im Gesundheitswesen, Finanzsektor oder der Industrie, in denen Dokumentationspflichten, Schulungsnachweise und Compliance eine zentrale Rolle spielen. Ein HRMS unterstützt hier bei Nachweispflichten, Audits und Zertifizierungen.

Best Practices für die Implementierung eines HRMS

Die Einführung eines HRMS ist ein strategisches Projekt, das sorgfältige Planung erfordert. Folgende Best Practices haben sich bewährt:

1. Gründliche Bedarfsanalyse

Analysieren Sie bestehende HR-Prozesse, Systeme und Datenquellen. Definieren Sie klare Ziele für das HRMS, z. B. Reduktion manueller Arbeit, bessere Reporting-Fähigkeiten, stärkere Fokussierung auf Lernen und Skill-Entwicklung oder globale Standardisierung von HR-Prozessen.

2. Systemauswahl und Architektur

Vergleichen Sie verschiedene HRMS-Lösungen hinsichtlich Funktionsumfang, Benutzerfreundlichkeit, Integrationsfähigkeit, Sicherheit, Rechtskonformität und Kosten. Achten Sie darauf, ob sich das System mit bestehenden Tools (z. B. Learning-Plattformen, ERP, Kollaborationslösungen) verbinden lässt und welche Cloud- oder On-Premises-Optionen verfügbar sind.

3. Datenmigration und Datenqualität

Bereiten Sie vorhandene Personaldaten sorgfältig auf, bevor Sie sie in das neue HRMS migrieren. Konsolidieren Sie Datenquellen, bereinigen Sie Dubletten und veraltete Einträge und definieren Sie einheitliche Datenstandards. Eine hohe Datenqualität zu Beginn erleichtert spätere Analysen und reduziert Fehler.

4. Stakeholder-Einbindung und Change Management

Beziehen Sie frühzeitig alle relevanten Stakeholder ein – HR, IT, Führungskräfte, Betriebsrat und ausgewählte Mitarbeitende. Kommunizieren Sie Ziele und Nutzen der Einführung transparent und planen Sie Change-Maßnahmen, um die Akzeptanz zu erhöhen. Dazu gehören regelmäßige Informationsformate, Feedbackschleifen und klare Verantwortlichkeiten.

5. Schulung und schrittweiser Rollout

Planen Sie Trainings für HR-Teams, Führungskräfte und Mitarbeitende. Ein schrittweiser Rollout (z. B. Pilotbereich, dann sukzessive Erweiterung) hilft, Erfahrungen zu sammeln, Kinderkrankheiten auszuräumen und das System kontinuierlich zu verbessern.

6. Kontinuierliche Optimierung

Überprüfen Sie regelmäßig, inwieweit das HRMS die gesetzten Ziele unterstützt. Nutzen Sie Feedback aus der Organisation und Kennzahlen (z. B. Bearbeitungszeiten, Nutzungsraten, Zufriedenheit), um Prozesse und Funktionen laufend anzupassen. Ein HRMS ist kein fertiges Produkt, sondern eine Plattform, die sich mit den Anforderungen des Unternehmens weiterentwickelt.

Praxisnahe Beispiele für den Einsatz eines HRMS

  • Beispiel 1: Urlaubsantrag in Minuten statt Tagen: Mitarbeitende stellen ihren Urlaubsantrag im Self-Service-Portal. Die zuständige Führungskraft erhält automatisch eine Benachrichtigung, prüft die Teamplanung und genehmigt oder lehnt ab – alle Schritte sind digital dokumentiert und für HR nachvollziehbar.
  • Beispiel 2: Gezielte Lern- und Skills-Entwicklung: HR analysiert mithilfe des HRMS und integrierter Learning-Lösungen wie edyoucated, welche Skills im Unternehmen vorhanden sind und wo Lücken bestehen. Auf dieser Basis werden passende Lernpfade und Trainings angeboten – Mitarbeitende sehen in ihrem Profil, welche Skills sie stärken können.
  • Beispiel 3: Übersichtliche Teamsteuerung: Führungskräfte sehen in einem Dashboard aktuelle Teamkennzahlen, Abwesenheiten, Zielerreichung und Entwicklungspläne und können Entscheidungen zur Ressourcenplanung schneller treffen – ein digitales HR-Cockpit für die tägliche Führungsarbeit.
  • Beispiel 4: Compliance-konforme Schulungen: Pflichtschulungen (z. B. zu Arbeitssicherheit oder Datenschutz) werden automatisiert zugewiesen, Teilnahmen dokumentiert und Nachweise zentral gespeichert. Bei Audits kann HR schnell und transparent nachweisen, welche Mitarbeitenden welche Schulungen absolviert haben.

Kurz zusammengefasst

  • Ein Human Resource Management System (HRMS) ist eine umfassende HR-Software, die zentrale Personalprozesse digitalisiert und automatisiert und als zentrales Personalmanagementsystem fungiert.
  • HRMS-Lösungen kombinieren Funktionen von HRIS (Daten- und Informationsmanagement) und HCM (strategisches Humankapitalmanagement) und legen zunehmend Wert auf die Employee Experience (HXM).
  • Typische Module sind Personalverwaltung, Recruiting & Onboarding, Zeit & Abwesenheit, Payroll, Performance- und Talentmanagement, Lernen & Entwicklung sowie Reporting & Analytics.
  • Ein HRMS steigert Effizienz, Datenqualität, Kosteneffizienz und Compliance und ermöglicht datenbasierte Entscheidungen im Personalmanagement.
  • Erfolgreiche Implementierungen basieren auf klaren Zielen, sorgfältiger Systemauswahl, guter Datenmigration, aktivem Change Management und kontinuierlicher Optimierung.

FAQ zum Human Resource Management System (HRMS)

Was ist ein HRMS in einfachen Worten?

Ein HRMS ist eine Software, mit der Unternehmen alle wichtigen Personalaufgaben digital verwalten. Dazu gehören z. B. Mitarbeiterdaten, Bewerbungen, Arbeitszeiten, Gehaltsabrechnungen, Schulungen und Leistungsbeurteilungen. Alles ist in einem System gebündelt, statt über viele Einzellösungen und Excel-Dateien verteilt zu sein.

Was ist der Unterschied zwischen HRMS und HRIS?

Ein HRIS konzentriert sich hauptsächlich auf die Verwaltung und Strukturierung von Personaldaten (z. B. Stammdaten, Verträge, Abwesenheiten). Ein HRMS geht weiter: Es umfasst in der Regel zusätzlich Module für Recruiting, On- und Offboarding, Zeitwirtschaft, Payroll, Performance- und Talentmanagement sowie Lernen & Entwicklung. Vereinfacht gesagt: Jedes HRMS enthält HRIS-Funktionen, aber nicht jedes HRIS ist ein vollwertiges HRMS.

Für welche Unternehmen lohnt sich ein HRMS?

Ein HRMS lohnt sich für die meisten Unternehmen ab einer gewissen Größe oder Komplexität – etwa wenn mehrere Standorte, viele Mitarbeitende oder regulierte Prozesse zu managen sind. KMU profitieren vor allem von einheitlichen, effizienten Abläufen; größere Unternehmen von Skalierbarkeit, globaler Standardisierung und umfangreichen Reporting- und Compliance-Funktionen.

Ist ein HRMS immer Cloud-basiert?

Viele moderne HRMS-Lösungen werden als Cloud-Service bereitgestellt, zunehmend ergänzt um mobile Apps. Es gibt jedoch auch On-Premises-Varianten. In der Praxis entscheiden sich die meisten Unternehmen heute für die Cloud, da sie geringeren Wartungsaufwand, bessere Skalierbarkeit und schnellere Innovation bietet.

Verwandte Begriffe

  • HRIS (Human Resources Information System): Personalinformationssystem zur Verwaltung von Stammdaten, Richtlinien und grundlegenden HR-Prozessen.
  • HCM (Human Capital Management): Ansatz und Softwaresuite, die den gesamten Mitarbeitendenlebenszyklus strategisch abbildet – von der Anwerbung bis zum Offboarding.
  • HXM (Human Experience Management): Erweiterung von HCM mit Fokus auf das Erlebnis der Mitarbeitenden und nachhaltige Mitarbeiterbindung.
  • LMS (Learning Management System): Plattform zur Planung, Bereitstellung und Auswertung von Lerninhalten und Trainingsprogrammen; lässt sich häufig in ein HRMS integrieren.
Übersicht über ein Human Resource Management System (HRMS) und Skill-Consulting – Informationen zum Skill Consulting Service

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