Veröffentlicht am

2.12.2022

LXP und LMS im Vergleich: Ein Blick auf die Unterschiede

Stephanie Neusser

Stephanie Neusser

Marketing Lead

Kategorie:

Learning Hub

Lesezeit

15

Minuten
LXP und LMS im Vergleich

Wir sind uns alle einig, dass Verwaltungssoftware unser Leben einfacher macht - aber was ist notwendig und was ist in den meisten L&D-Abteilungen gängige Praxis? Eine häufige Debatte ist lxp vs lms. Sie fragen sich vielleicht nach den genauen Unterschieden zwischen einer LXP (Learning Experience Platform) und einem LMS (Learning Management System). Beide Arten von Plattformen können zwar Online-Lernen und -Schulungen unterstützen, haben aber unterschiedliche Funktionen und Möglichkeiten. In diesem Blog werden wir die Vorteile der beiden Plattformen vergleichen und auch einen Blick auf ihre Zukunftssicherheit werfen.

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt des Lernens stehen Unternehmen und Einzelpersonen vor der Herausforderung, die passende Lernplattform für ihre Bedürfnisse zu finden. In diesem Artikel werden wir uns mit den Unterschieden zwischen Learning Management Systemen (LMS) und Learning Experience Plattformen (LXP) befassen und die jeweiligen Vorteile und Zielgruppen erläutern.

Definition und Funktionsweise - LMS vs. LXP

Learning Management System

Ein Learning Management System (LMS) ist eine spezielle Softwareanwendung, die zur Verwaltung und Bereitstellung von E-Learning-Inhalten entwickelt wurde. Es ermöglicht die Erstellung und Organisation von Kursen, die Verwaltung von Lerninhalten, die Nutzung von Bewertungsinstrumenten sowie die Verfolgung des Lernfortschritts der Teilnehmer. In Unternehmen wird es in der Regel von der L&D-Abteilung als Organisationswerkzeug für die Verwaltung von Lern- und Entwicklungsprozessen eingesetzt. Ein LMS kann einen Kurskatalog mit Präsenz- oder Online-Seminaren, Online-Tutorials und Stundenplänen für Trainer und Coaches beinhalten.

Learning Experience Platform

Auf der anderen Seite steht die Learning Experience Platform (LXP). Eine LXP konzentriert sich darauf, personalisierte, ansprechende und soziale Lernerfahrungen zu bieten. Sie nutzt häufig KI-basierte Technologie, um individuelle und dynamische Lernumgebungen zu schaffen. Eine LXP zeichnet sich durch nutzergenerierte Inhalte, soziale Lerngemeinschaften und KI-gesteuerte Empfehlungen aus, die das Lernerlebnis verbessern.

Zweck und Zielpublikum - LMS vs. LXP

Learning Management System = Administrator-zentriert

Ein Learning Management System (LMS) ist eine spezielle Softwareanwendung, die entwickelt wurde, um Bildungsinhalte zu erstellen, zu verteilen und deren Verbreitung zu kontrollieren. Es dient dazu, Lern- und Lehrprozesse im E-Learning zu unterstützen und die Nutzerdaten zu verwalten. Das LMS bildet die technologische Grundlage für das Corporate Learning und ermöglicht es L&D-Mitarbeitern, Schulungsprogramme vollständig innerhalb des Systems zu organisieren. Es stellt eine wesentliche Infrastruktur zur Verfügung, um Lern- und Lehrprozesse zu strukturieren und Lernmaterialien bereitzustellen. Zusammen mit dem Web-Based Training (ehemals Computer-Based Training, z. B. Online-Tutorials, Tests) bildet ein LMS die Basis für das Corporate Learning.

Typischerweise wird ein LMS entweder von Bildungseinrichtungen oder Unternehmen eingesetzt, die eine Automatisierung ihrer organisatorischen Lernprozesse anstreben. Unternehmen nutzen LMS in der Regel, um strukturierte und formale Schulungsprogramme für Mitarbeiter oder Lernende zu ermöglichen. Es eignet sich hervorragend für Compliance-Schulungen, Onboarding-Programme und Zertifizierungskurse, die eine klare Struktur erfordern.

Learning Experience Platform = Lerner-zentriert

Im Gegensatz dazu wurde eine Learning Experience Platform (LXP) entwickelt, um den Bedürfnissen und Präferenzen moderner Lernender gerecht zu werden. Einzelpersonen nutzen LXPs häufig für selbstgesteuerte Lernerfahrungen, während Organisationen informelles und kontinuierliches Lernen bevorzugen. Im Zeitalter von Social Media und Netflix hat sich nicht nur die digitale Landschaft verändert, sondern auch unser Nutzungsverhalten. Anstatt aktiv nach Inhalten zu suchen, werden diese den Nutzern heute in der Regel präsentiert. Dabei haben wir erkannt: "Mehr ist nicht immer besser". Das gilt auch für die Bildung: Mehr Inhalte sind nicht unbedingt die Lösung für das Problem der Umschulung und Höherqualifizierung von Arbeitskräften.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können in einem Überangebot an Inhalten ertrinken, ohne einen wirklichen Nutzen daraus zu ziehen - sie "ertrinken buchstäblich in Informationen". In Zeiten der Informationsflut helfen Profile und künstliche Intelligenz, Inhalte und Nutzer zusammenzubringen. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin in einem Unternehmen hat unterschiedliche Vorlieben, Fähigkeiten und Kenntnisse. Oft wissen die Lernenden nicht genau, auf welchem Wissensstand sie sich gerade befinden. Genau hier setzt eine Learning Experience Platform an. LXP-Systeme sollen eine neue Infrastruktur bereitstellen, in der die Plattform die Lerngeschichte, die Ambitionen, die Lernziele und sogar die Lernpräferenzen in Bezug auf den Lernstil einer Person kennt.

Kernfunktionalitäten - LMS vs. LXP

Learning Management System

Ein Learning Management System (LMS) bietet fünf Kernfunktionen:

  1. Kursverwaltung: Erstellung, Organisation und Strukturierung von Kursen und Lerninhalten mit Zeitplänen und Fristen.
  2. Nutzerverwaltung: Verwaltung von Benutzerkonten und -profilen mit Rollen und Berechtigungen.
  3. Lernverfolgung und Bewertung: Verfolgung des Lernfortschritts und Bewertung von Aktivitäten, Tests und Aufgaben.
  4. Kommunikation und Zusammenarbeit: Förderung der Interaktion durch Diskussionsforen, Chats und E-Mails.
  5. Berichterstattung und Analyse: Generierung von Berichten über Teilnahme und Leistung für die Evaluierung von Schulungsprogrammen.

Learning Experience Platform

Eine Learning Experience Platform (LXP) bietet fünf Kernfunktionen:

  1. Personalisierte Lernerfahrung: Schwerpunkt auf individuellen, maßgeschneiderten Lernpfaden basierend auf den Bedürfnissen und Vorlieben der Lernenden.
  2. Soziale Interaktion: Förderung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs durch soziale Lerngemeinschaften und Diskussionsplattformen.
  3. Nutzergenerierte Inhalte: Ermöglicht den Lernenden, eigene Inhalte zu erstellen und zu teilen, um den Lernprozess zu bereichern.
  4. KI-gesteuerte Empfehlungen: Nutzung von künstlicher Intelligenz, um personalisierte Lernempfehlungen und Inhalte anzubieten.
  5. Dynamische Lernumgebung: Schaffung einer interaktiven und ansprechenden Lernumgebung, die sich den Bedürfnissen und Fortschritten der Lernenden anpasst.

Vorteile - LMS vs. LXP

Vorteile eines LMS gegenüber einem LXP

  1. Effiziente Lernverwaltung: LMS-Systeme bieten eine effektive Verwaltung von Schulungsaktivitäten, Ressourcen und Teilnehmerdaten. Die zentrale Plattform ermöglicht es Administratoren, Schulungen gezielt zuzuweisen, den Fortschritt zu verfolgen und Berichte zu erstellen.
  2. Flexibilität in der Inhaltsbereitstellung: LMS-Systeme ermöglichen die Bereitstellung verschiedener Lerninhalte wie Texte, Videos, interaktive Module und Tests, die den Bedürfnissen verschiedener Lerntypen gerecht werden.
  3. Einhaltung von Compliance-Standards: LMS-Systeme bieten Funktionen zur Dokumentation von Schulungsmaßnahmen und Zertifizierungen, die für die Einhaltung von gesetzlichen und branchenspezifischen Vorschriften entscheidend sind.
  4. Effektive Wissensvermittlung: Durch den strukturierten und organisierten Aufbau von Lerninhalten können Mitarbeiter gezielt Wissen aufbauen und relevante Fähigkeiten entwickeln.
  5. Zeit- und Kostenersparnis: LMS ermöglichen es, Schulungsmaßnahmen zeit- und ortsunabhängig durchzuführen, was Reisekosten reduziert und den Schulungsaufwand für Teilnehmer und Administratoren minimiert.

Vorteile eines LXP gegenüber einem LMS

  1. Personalisierte Lernerfahrung: LXPs bieten eine individuelle und maßgeschneiderte Lernerfahrung, indem sie Lerninhalte basierend auf den Bedürfnissen, Vorlieben und dem bisherigen Lernverlauf des Einzelnen empfehlen.
  2. Fokus auf soziale Interaktion und Kollaboration: LXPs fördern die soziale Interaktion und den Wissensaustausch zwischen den Lernenden durch soziale Lerngemeinschaften und Diskussionsplattformen.
  3. Nutzergenerierte Inhalte: LXP ermöglicht es den Lernenden, eigene Inhalte zu erstellen und zu teilen, wodurch ein interaktives und partizipatives Lernumfeld entsteht.
  4. Dynamische Lernumgebung: LXPs bieten eine dynamische und flexible Lernumgebung, die sich an die individuellen Bedürfnisse und den Fortschritt jedes Lernenden anpasst.
  5. Fokus auf informelles Lernen: LXPs priorisieren informelles und kontinuierliches Lernen, wodurch die Lernenden mehr Eigeninitiative bei der Auswahl und Gestaltung ihrer Lernreise haben.

Nachteile - LMS vs. LXP

Nachteile eines LMS:

  1. Eingeschränktes Lernerlebnis: Ein LMS bietet oft nur vorgegebene Lernwege, die als langweilig und repetitiv empfunden werden können. Der Mangel an Flexibilität und Individualisierung führt zu einer weniger ansprechenden Lernerfahrung.
  2. Mangelnde Anpassungsfähigkeit: LMS-Systeme lassen sich oft nur schwer an die sich ändernden Bedürfnisse und Anforderungen eines Unternehmens anpassen. Neue Lerninhalte und -methoden können nur schwer integriert werden.
  3. Begrenzte Leistungsbewertung: Die Bewertung in LMS basiert häufig auf einfachen Punktesystemen und deckt möglicherweise nicht alle Aspekte der Leistung und des Lernfortschritts der Lernenden ab.
  4. Herausforderungen bei der Skalierung: LMS können Schwierigkeiten bei der Skalierung haben, insbesondere wenn es darum geht, eine wachsende Zahl von Lernenden zu unterstützen, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
  5. Mangelnde Personalisierung: Mangelnde Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Lernenden, insbesondere bei jüngeren Lernenden, kann dazu führen, dass diese sich nicht ausreichend gefordert und engagiert fühlen.

Nachteile eines LXP:

  1. Informelle Struktur: LXPs bieten möglicherweise keine klare Struktur für formale Ausbildungsprogramme, die für einige Unternehmen erforderlich sein könnten.
  2. Mögliche Informationsüberflutung: Die Fülle an nutzergenerierten Inhalten in einem LXP kann zu einer Informationsüberflutung führen, was die Identifizierung relevanter und vertrauenswürdiger Lernquellen erschweren kann.
  3. Herausforderungen bei der Bewertung: Die Bewertung des Lernfortschritts und der Leistung in einem LXP kann aufgrund der Vielzahl von Lernaktivitäten und -quellen komplexer sein.
  4. Abhängigkeit von Benutzerbeiträgen: Die Qualität der Lerninhalte in einem LXP hängt von den Beiträgen der Nutzer ab, was möglicherweise nicht immer zu qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Inhalten führt.
  5. Herausforderungen der Personalisierung: Obwohl LXPs auf Personalisierung ausgelegt sind, kann ihre Wirksamkeit davon abhängen, wie gut die Plattform die individuellen Bedürfnisse der Lernenden erkennt und entsprechende Empfehlungen ausspricht.

Die passende Lösungen für Ihre Herausforderung im Unternehmen

Lösung = LMS

Ein LMS ist die richtige Lösung für Ihr Unternehmen, wenn Sie mit folgenden Problemstellungen konfrontiert sind:

  1. Unstrukturierte Schulungsmaßnahmen: Wenn Ihre Schulungsprogramme unorganisiert und schwer zu verwalten sind, benötigen Sie eine effiziente Lösung zur Strukturierung und Organisation von Kursinhalten.
  2. Mangelnde Nachverfolgbarkeit: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Lernfortschritt Ihrer Mitarbeitenden zu überwachen und die Abschlüsse von Schulungsmaßnahmen nicht nachvollziehen können.
  3. Compliance-Schwierigkeiten: Wenn Sie Compliance-Schulungen und Zertifizierungskurse anbieten müssen, aber keine Möglichkeit haben, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften effektiv zu dokumentieren.
  4. Einschränkung des Schulungsumfangs: Wenn Ihre bisherigen Schulungsangebote begrenzt sind und Sie vielfältige Lerninhalte und -methoden einführen möchten.
  5. Mangelnde Kontrolle über den Lernprozess: Wenn Sie eine zentralisierte Plattform benötigen, um Schulungsaktivitäten zu steuern und den Zugriff auf Inhalte zu regulieren.

Ein LMS kann Ihnen helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem es eine strukturierte und gut organisierte Plattform für Ihre Lernaktivitäten bietet. Es ermöglicht die Nachverfolgung von Lernfortschritten und die effektive Dokumentation von Compliance-Schulungen. Mit einem LMS können Sie eine große Auswahl an Lerninhalten bereitstellen und den Lernprozess zentral steuern, um ein effizientes Schulungsmanagement zu gewährleisten.

Lösung = LXP

Ein LXP ist die richtige Lösung für Ihr Unternehmen, wenn Sie mit folgenden Herausforderungen konfrontiert sind:

  1. Mangel an Personalisierung (Heterogene Lerngruppen): Wenn Ihre Schulungsmaßnahmen nicht auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten Ihrer Mitarbeitenden zugeschnitten sind und dadurch das Lernerlebnis beeinträchtigt wird.
  2. Eingeschränkte digitale Lernerfahrung: Wenn Ihre Mitarbeitenden verstärkt auf Online-Ressourcen zugreifen, aber Ihr aktuelles LMS nicht die Möglichkeit bietet, zusätzliches Bildungsmaterial aus dem Internet zu nutzen.
  3. Unbefriedigende Lernerfahrung: Wenn Ihre bisherigen Lernangebote nicht ansprechend und motivierend sind und die Mitarbeitenden nach einer besseren Lernerfahrung verlangen.
  4. Mangelnde Fortschritte und Abschlussquote: Wenn Ihre Mitarbeitenden Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln und die Verbleibs- und Abschlussquote bei Schulungsprogrammen niedrig ist.
  5. Fehlende Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Wenn Ihr derzeitiges System nicht in der Lage ist, sich den sich ändernden Anforderungen Ihres Unternehmens anzupassen und die Lernumgebung nicht individualisierbar ist.

Ein LXP kann diese Probleme effektiv angehen, indem es ein personalisiertes, digitales und ansprechendes Lernerlebnis bietet. Durch die gezielte Auswahl relevanter Lerninhalte und die Integration von Gamification-Elementen fördert es den Lernerfolg und die Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen bei Ihren Mitarbeitenden.

All-in-One-Lösungen mit Skills-Management-Integration

In diesem Blogbeitrag haben wir die grundlegenden Unterschiede zwischen einer Learning Experience Platform (LXP) und einem Learning Management System (LMS) beleuchtet. Beide Systeme haben ihre eigenen Stärken und Schwächen und die Wahl des richtigen Systems hängt stark vom Anwendungsfall ab.

Eine LXP konzentriert sich auf personalisierte Lernerfahrungen, informelles Lernen und die Integration verschiedener digitaler Ressourcen. Es ermöglicht selbstgesteuertes Lernen und bietet eine attraktive und flexible Lernumgebung.

Auf der anderen Seite bietet ein LMS ein strukturiertes und formelles Trainingsmanagement, ideal für Compliance-Schulungen, Zertifizierungskurse und das Management großer Trainingsprogramme. Es bietet eine klare Organisation der Inhalte und die Möglichkeit, den Lernfortschritt genau zu verfolgen.

Einige Plattformen, darunter edyoucated, verfolgen den Ansatz einer All-in-One-Lösung, um das Beste aus beiden Welten zu kombinieren. Diese integrierten Systeme bieten eine breite Palette an Funktionen, die die Vorteile von LXP und LMS vereinen. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Systeme eine Art Skill-Management-Lösung beinhalten. Diese ermöglicht es den Unternehmen, ihre Weiterbildungsmaßnahmen gezielt auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeitenden abzustimmen, aber auch Kompetenzen langfristig zu verwalten und gezielt auszubilden.

Letztlich hängt die Wahl der geeigneten Plattform von den spezifischen Anforderungen und Zielen Ihres Unternehmens ab. Eine umfassende All-in-One-Lösung, die die Stärken beider Systeme vereint und gleichzeitig ein effektives kompetenzbasiertes Training ermöglicht, verspricht eine zukunftssichere und skalierbare Lösung für die Weiterbildungsbedürfnisse Ihres Unternehmens.

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